Liebherr FKU1800 Getränkekühlschrank: Unterschied zwischen den Versionen

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==Kompressor==
 
==Kompressor==
Sollte der Kompressor defekt sein oder sich das Kühlmittel durch ein Leck über die Jahre verabschiedet haben. Ist das Ganze ein Totalschaden und ein neuer Bierkühler muss her:-(
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Sollte der Kompressor defekt sein oder sich das Kuehlmittel durch ein Leck über die Jahre verabschiedet haben, ist das Ganze ein Totalschaden und ein neuer Bierkuehler muss her:-(
Zum Testen genügt es die 3 Steckschuhe (N/blau und L/braun sind bei mir gedoppelt (Doppelflachsteckhülse 4,8 mm)) abzuziehen, die schwarze Einzelader vom Steckplatz COMP/HEAT mit den beiden braunen zu verbinden, die zwei Kontaktstellen gegen Berührung zu sichern und den Stecker in die Steckdose zu stecken. (Anmerkung: Ein guter Elektriker hat immmer eine Hand in der Tasche:-)) Sollte der Kompressor dann nicht loslaufen hat man wohl Pech und kann sich nach einem neuen Kühlschrank umsehen. Bei mir lief er Gott sei Dank an. Glück gehabt. Die Messung an den Kompressormotorklemmen habe ich mir somit erspart.
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Zum Testen genuegt es die 3 Steckschuhe (N/blau und L/braun sind bei mir gedoppelt (Doppelflachsteckhuelse 4,8 mm)) abzuziehen, die schwarze Einzelader vom Steckplatz COMP/HEAT mit den beiden braunen zu verbinden, die zwei Kontaktstellen gegen Beruehrung zu sichern und den Stecker in die Steckdose zu stecken. (Anmerkung: Ein guter Elektriker hat immmer eine Hand in der Tasche:-)) Sollte der Kompressor dann nicht loslaufen hat man wohl Pech und kann sich nach einem neuen Kühlschrank umsehen. Bei mir lief er Gott sei Dank an. Glueck gehabt. Die Messung an den Kompressormotorklemmen habe ich mir somit erspart.
  
 
==Regler, TRIAC und Sollwertsteller==
 
==Regler, TRIAC und Sollwertsteller==

Version vom 3. September 2023, 07:59 Uhr

Immer dann wenn man es wenigsten brauchen kann, kommt auch noch ein defektes Gerät dazwischen. Heute hat's meinen Liebherr FKU1800 Getränke- bzw. Bierfasskuehlschrank erwischt. Das Tuerthermometer wies 12°C aus. Innen stand der Regler auf Stufe 5. Eine Erhöhung auf Stufe 7 (max) brachte den Kompressor nicht zum laufen. Also kurzerhand den Regler (Thermostat) ausgebaut.

Bevor es weiter geht, weise ich auf die Beachtung der Sicherheitsregeln hin. Die folgenden Ausführungen sind nur für entsprechend elektrotechnisch ausgebildete Personen gedacht. Alle Arbeiten sind nur spannungsfrei durchzuführen. Das Testen der Komponenten unter Spannung setzt fundierte Kenntnisse und eingeübte Verhaltensweisen voraus. Das Berühren eines stromfuehrenden Bauteils unter Netzspannung (230V AC) ist lebensgefaehrlich!

Das Wichtigste ist somit geschrieben. Jetzt kann ich in die Erläuterung meines Vorgehens einsteigen. Das Demontieren beschreibe ich hier nicht. Für jeden geuebten Servicetechniker ist der Ausbau des Thermostatgehaeuses im Innern des Kühlschrank kein Problem (3 mal TX15).

Liebherr FKU1800 Thermostatgehäuse.jpg

Dieses Foto zeigt das Innere des Thermostatgehaeuses und dient u. a. auch dazu beim Zusammenbauen die Steckverbindungen wieder richtig zu positionieren. Links laesst sich ein Schalter erkennen, der das Innenraumlicht beim Tueroeffnen anschaltet. Das PCB wird durch die braune und blaue Leitung mit Spannung (230 V AC) versorgt. Die schwarze Leitung der 3-adrigen weißen Mantelleitung ist die Versorgungsspannung des Kompressors. Der Nullleiter für den Kompressor wird unten am Kompressorgehaeuse bereits abgegriffen, so dass zum Betrieb des Kompressors an die schwarze Leitung die braune Leitung (Phase) angelegt werden kann.

Nebenbemerkung: Die spannungsfuehrende Leitung (per Definition braun) muss allerdings im praktischen Betrieb nicht zwangsweise die Phase fuehren, da der Schuko-Stecker auch um 180° gedreht in die Steckdose gesteckt werden kann.

Um dem Fehler auf die Spur zu kommen, empfiehlt sich wie immer ein systematisches Vorgehen. Das Blockschaltbild zeigt grob die Zusammenhaenge.

Liebherr FKU1800 Blockdiagramm.png

Die elektrischen Wirkrichtungen zeigen nur in eine Richtung. Das heißt bei der systematischen Fehlersuche beginnt man am letzten Glied. Mögliche Fehlerquellen und Prüfreihenfolge:

  1. Kompressor
  2. TRIAC
  3. Regler
  4. Temperaturfühler
  5. Sollwertsteller

Kompressor

Sollte der Kompressor defekt sein oder sich das Kuehlmittel durch ein Leck über die Jahre verabschiedet haben, ist das Ganze ein Totalschaden und ein neuer Bierkuehler muss her:-( Zum Testen genuegt es die 3 Steckschuhe (N/blau und L/braun sind bei mir gedoppelt (Doppelflachsteckhuelse 4,8 mm)) abzuziehen, die schwarze Einzelader vom Steckplatz COMP/HEAT mit den beiden braunen zu verbinden, die zwei Kontaktstellen gegen Beruehrung zu sichern und den Stecker in die Steckdose zu stecken. (Anmerkung: Ein guter Elektriker hat immmer eine Hand in der Tasche:-)) Sollte der Kompressor dann nicht loslaufen hat man wohl Pech und kann sich nach einem neuen Kühlschrank umsehen. Bei mir lief er Gott sei Dank an. Glueck gehabt. Die Messung an den Kompressormotorklemmen habe ich mir somit erspart.

Regler, TRIAC und Sollwertsteller

https://www.elektronikpraxis.vogel.de/normen-wie-iec-60384-14-sind-nicht-mehr-zeitgemaess-und-muessen-angepasst-werden-a-420783/

Der Schaltplan ist nicht offiziell. Er ist durch ein Reengineering entstanden. Die Bauteilwerte sind nicht alle verlässlich bestimmt. Letztlich diente der Schaltplan nur dazu die Funktion zu überprüfen. Zum Testen habe ich den Tiny direkt über die Diode mit 5V versorgt. Als NTC-Ersatz diente ein 15K-Poti. Um das Schaltverhalten zu sehen reichte ein Multimeter am Ausgang 5 (PB0) des Tiny.

Liebherr FKU1800 Thermostat PCB Oberseite.jpgLiebherr FKU1800 Thermostat PCB Unterseite.jpg

Liebherr FKU1800 Thermostat Schematic.png

Die direkte Vesorgung hat keinen Effekt gezeigt. Der Spannungsteiler mit den 330K Widerständen über dem Funkentstörkondensatordient dem Entladen des Kondensators beim Ziehen des Netzsteckers und ist vermutlich gleichzeitig die Zero-Cross-Detection. Das scheint mir eine recht verwegene Lösung. Hab ich so noch nie gesehen. Aber auch die Versorgung mit 230V und einem Poti als NTC-Ersatz ergab am PB0 keine Zündpulse. Also der Tiny ist wohl das Problem und kaputt. Mist.

So gerade bei ebay mal einen neuen Thermostat für 20 € geschossen.

Die Schaltung werde ich im geplanten Artikel TRIAC am Mikrocontroller wieder aufgreifen. Ebenso habe ich eine leicht geänderte Version des Kondensatornetzteils zur Stromerkennung in der Rollladensteuerung im Gebrauch aber noch nicht dokumentiert. Insofern war die Analysearbeit nicht ganz umsonst wenn sie auch letztlich nicht zur erfolgreichen Reparatur geführt hat.

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